Hallo!

Für weitere Informatinen gehen Sie auf unsere Kontakt Seite.

19/02/2020

Klima, Kunst und kulturelle Bildung – Kunststation in der Thüringer Rhön

Das Biosphärenreservat Rhön streichelt sanft die Ausläufer des kleinen Dörfchens Oepfershausen, wo die Natur täglich wahre Wunder präsentiert, eröffnet die Jugendkunstschule „Kunststation Oepfershausen e.V.“ (gegründet 1993) Kindern und Jugendlichen zusätzlich kreative Welten. Auch wenn die Busse selten fahren, Läden und eine gute Infrastruktur Mangelware sind – Kunst und Natur nehmen in der 500-Seelen-Gemeinde viel Raum ein. Oft ist einzig vorhandener Platz das Kapital, mit dem naturnahe Dörfchen rechnen können; ein Eldorado für Raumpioniere wie Susanne Casper-Zielonka und Jörg Wagner und zahlreiche andere Aktive. Außerdem sind im Ort selbst ein Kindergarten sowie die Grundschule ansässig – beste Voraussetzungen für ein festes Netzwerk aus Bildung, Kultur, Vereinen und Privatpersonen.
„Im teilweise leer stehenden ‚Schwarzen Schloss’ eine kreative Verbindung zwischen Kunst, Kultur und Natur zu entwickeln, war 2016 eine naheliegende Idee. Gemeinsam mit der ‚Mobilen Museumspädagogik’, die ein Projekt der LAG Jugendkunstschulen Thüringen ist, konnten wir hier ein spannendes  Konzept erarbeiten und umsetzen“, erklärt Susanne Casper-Zielonka, Leiterin der Kunststation und Mitinitiatorin des „Natur-Aktiv-Museums“, kurz NAM.
Es gründete sich ein Förderverein, Fördermittel wurden beantragt und flossen nach Oepfershausen. Für den Inhalt des NAM engagierten sich die Mitglieder des neu gegründeten Fördervereins, der Museumspädagoge sowie das Team der Kunststation, der Landschaftspflegeverband BR Thüringische Rhön e.V., das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Mit Kindern und Jugendlichen wurden Aktiv-Stationen entwickelt und mit Inhalten gefüllt. Die Grundschule im Ort ist ein wichtiger Projektpartner.
Menschen des Behindertenverbands Meiningen unterstützten die Gestaltung sowie den Bau von Ausstellungsmobiliar. Im Frühjahr 2018 konnte das NAM erstmals für Gäste geöffnet werden. Heute ist das NAM ein lebendiges Kooperationsprojekt für Umweltbildung und Kreativangebote, an dem zahlreiche Partner beteiligt sind.
Die Mobile Museumspädagogik ist an die LAG Jugendkunstschulen angegliedert. Das trägt dazu bei, dass im NAM eine einzigartige Symbiose aus Natur, Kunst und Kultur auf die Besucher wirkt – während Umweltpädagogen für die Vermittlung von Naturphänomenen zuständig sind, erfolgt die museale Vermittlung mithilfe von kreativen Prozessen.
„Im NAM darf ein Museum der klassischen Art nicht erwartet werden. In unserem Haus werden die Besucherinnen und Besucher vielmehr dazu ermuntert, selbst kreativ zu werden und aktiv zu sammeln. So wächst die Ausstellung stetig und thematisiert aktuelle Fragestellungen“, erläutert Jörg Wagner. „Es ist ein Museum von Kindern für Kinder. Ein Forschungsraum und eine Werkstatt für generationsübergreifende Projekte. Der Forscherraum besteht aus vier Säulen entsprechend der vier Elemente gefüllt mit spannenden Experimenten. Es bietet wechselnde, nutzbare und begehbare Ausstellungsobjekte sowie eine alles verbindende Wetterstation.“
Ein deutschlandweit einmaliges Konzept, das in Oepfershausen entstanden ist. Aktuell wird eine Zusammenarbeit mit dem Jugendherbergsverband und regionalen Touristikangeboten angestrebt, damit noch viel mehr Menschen vom NAM begeistert werden können.

Besuch im NAM Individuelle Angebote für Schulen und Gruppen werden von der Kunststation organisiert und kalkuliert. Der reine Besuch des NAM ist ebenso möglich wie die Buchung zusätzlicher Aktivitäten. Für Touristen und Familien bieten die „offenen Sonntage“ einen lehrreichen Anlaufpunkt: Von Mai bis September, jeweils der erste Sonntag im Monat, von 13-16 Uhr. Gäste aus der nahegelegenen Jugendherberge der Jugend Feuerwehr können in Verbindung mit einer Wanderung das NAM erreichen.
Das NAM ist barrierefrei und die Informationstexte sind in einfacher Sprache gehalten.

(Erschienen im InfoDienst März 2020)

Foto: Susanne Casper-Zielonka