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Qualitätsstandards

Selbstverständnis der Thüringer Jugendkunstschulen

Im Bereich der nonformalen Kulturellen Kinder- und Jugendbildung nehmen die Jugendkunstschulen einen wichtigen Platz ein. Jugendkunstschulen hinterfragen, prägen und erweitern Bildungsbegriffe, die zur Veränderung und Entwicklung der Bildungslandschaft beitragen. Ihre Angebote richten sich vorwiegend an Kinder und Jugendliche und orientieren sich an deren Lebenswelten. Ziel der Angebote ist es, in Kursen, Workshops, Kulturprojekten mit Mitteln der Bildenden und Darstellenden Kunst die kulturelle und soziale Kompetenz von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Außerdem stehen die Förderung der eigenen künstlerischen Haltung und deren Ausdruck sowie die Festigung von Selbstbewusstsein, Toleranz und Eigenverantwortung im Focus der Arbeit. Jugendkunstschulen leisten als Teil der regionalen und lokalen Bildungslandschaft einen unverzichtbaren Beitrag zur kulturellen Grundversorgung auch im ländlichen Raum. Sie kooperieren mit zahlreichen Jugend‑, Bildungs- und Kultureinrichtungen und knüpfen tragfähige Netzwerke in der Region. Thüringer Jugendkunstschulen arbeiten nach hohen Qualitätsstandards, die im Folgenden formuliert sind.

Personelle Rahmenbedingungen

Leitung

Die Leitung einer Jugendkunstschule verfügt über einen berufsqualifizierenden Hochschulabschluss in einem künstlerischen Fachbereich oder über nachweisbar langjährige Berufserfahrungen in kulturellen Einrichtungen. Sie erfolgt hauptberuflich, in begründeten Fällen auch nebenberuflich oder ehrenamtlich.

Dozentinnen und Dozenten

Die auf Honorarbasis beschäftigten Dozentinnen und Dozenten für regelmäßige Kurse, Workshops oder künstlerisch-pädagogische Projekte verfügen über die für ihr Angebot notwendigen künstlerischen und pädagogischen Kompetenzen. Diese sind über eine fachspezifische Ausbildung oder durch einschlägige mehrjährige Erfahrung erworben. Die Dozentinnen und Dozenten nehmen regelmäßig, mindestens alle drei Jahre an kunstpädagogischen Fortbildungen teil.

Geschäftsführung

Jugendkunstschulen bieten die Gewähr für eine ordnungsgemäße Geschäftsführung. Dazu gehören insbesondere auch eine angemessene Buchführung und die Fähigkeit, die Verwendung von Fördermitteln gemäß der im Bescheid der Bewilligungsbehörde festgelegten Auflagen und Bedingungen nachweisen zu können.

Finanzen

Thüringer Jugendkunstschulen verfügen über einen eigenen nachzuvollziehenden und entsprechend nach Einnahmen und Ausgaben aufgegliederten Wirtschaftsplan. Auch bei Angliederung an eine andere Einrichtung ist ein eigener Wirtschaftsplan für die Jugendkunstschule Voraussetzung.

Räumliche Mindeststandards

Ausstattung und Größe

Jugendkunstschulen verfügen über eigene oder gemietete Räume mit fachspezifischer Ausstattung und an Teilnehmenden orientierter Größe. Die Ausstattung muss (je nach Größe und Angebotsstruktur der Einrichtung) den pädagogischen und künstlerischen Ansprüchen und den didaktisch-​methodischen Erfordernissen genügen. Dies gilt auch dann, wenn es sich nicht um eigene, sondern um gemeinschaftliche, mit anderen genutzte Räume handelt.

Zugänglichkeit

In Thüringer Jugendkunstschulen sind alle Menschen willkommen. Die Erreichbarkeit der Einrichtungen und/​oder Angebote ist uns wichtig. Ein barrierearmer Zugang zu mindestens einem Teil der Angebote ist alsbald zu gewährleisten. Dies kann sowohl am Standort der Jugendkunstschule baulich umgesetzt als auch mit z.B. aufsuchenden Angeboten gewährleistet werden.

Inhaltlicher Rahmen

Spartenvielfalt

Thüringer Jugendkunstschulen halten Angebote in mehreren Sparten bzw. spartenübergreifende Angebote vor. Dabei ist der Bereich Bildende Kunst obligatorisch. Mindestens eine weitere Sparte wie beispielsweise Theater, Tanz/​Musical, Film, Literatur, Medien, Zirkus, Angewandte Kunst wird in den Jugendkunstschulen angeboten. Die interdisziplinäre Arbeitsweise ist für Jugendkunstschulen signifikant und wünschenswert. Die Spartenvielfalt ist in §3, Abs. 5.2. des Thüringer Musik- und Jugendkunstschulgesetzes als eine Voraussetzung für die „Staatlich Anerkannte Jugendkunstschule“ beschrieben.

Angebotsbreite

Ästhetische, kulturelle und soziale Bildung in Thüringer Jugendkunstschulen realisiert sich in einer Vielfalt von Themen, Methoden und Veranstaltungsformen, die eine große Breite an Angebotsformaten voraussetzen : darunter offene Angebote, Kurse, Workshops, Projekte oder Ferienangebote in erster Linie für Kinder und Jugendliche. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Angebote wird angestrebt.

Nachhaltigkeit

Die Ausstattung der Räumlichkeiten sowie die Verwendung von künstlerischem Material wird nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit organisiert.

Kommunikation

Thüringer Jugendkunstschulen verantworten ein eigenständiges Angebotsspektrum aus Kursen, Workshops und/​oder Projekten. Sie veröffentlichen ein Jahresprogramm oder publizieren in anderer geeigneter Form ihre Angebote. Für geeignete Öffentlichkeitsarbeit sind sie selbst verantwortlich. Jugendkunstschulen arbeiten als Teil eines kommunalen Netzwerkes mit anderen Einrichtungen und Initiativen im Bereich der Kulturellen Bildung zusammen, insbesondere mit Partner:innen aus Schule, Jugendhilfe, Kultur und Freizeit. Jugendkunstschulen stellen einen wichtigen Teil der regionalen Bildungslandschaften dar.