Erfurt: (sys) „Es ist wichtig, dass wir den Neustart der Kultur nach dieser langen Phase der Schließungen auch dazu nutzen, neue Ideen und Konzepte umzusetzen, die in dieser Zeit entstanden sind. Dass es dabei auch um Angebote für den ländlichen Raum geht, ist für die Thüringer Jugendkunstschulen selbstverständlich“, erklärt Martina Degenhart, Leiterin der Jugendkunstschule Nordhausen und Vorstandsmitglied der LAG Jugendkunstschulen Thüringen e.V.
Mit dem neuen Konzept „Kultur.Acker – Mobile Kulturvermittlung im ländlichen Raum“ soll es gelingen, die Angebote der Kulturellen Bildung für Menschen jeden Alters in ganz Thüringen erlebbar zu machen. „Unsere 13 Thüringer Jugendkunstschulen arbeiten sowohl in den Städten als auch in ländlich geprägten Räumen. Wir haben bereits viele Jahre Erfahrungen sammeln können, wenn es darum geht, hochwertige Bildungsangebote in der Kunst und Kultur auf die verschiedenen Bedürfnisse der jugendlichen Teilnehmenden zuzuschneiden. Doch nun gehen wir einen Schritt weiter: Gemeinsam mit den Jugendkunstschulen möchte das Team vom Kultur.Acker nicht nur Schülerinnen und Schüler zum künstlerischen Tätigsein motivieren. Vielmehr richten sich unsere Angebote an Vereine und Gemeinden ebenso wie an Kitas und Schulen. Ziel ist es, nachhaltige Kultur- und Kunstprojekte gemeinsam mit regionalen Künstlerinnen und Künstlern, Handwerk und allen interessierten Menschen vor Ort umzusetzen und damit starke Netzwerke im ländlichen Raum sichtbar und beständig zu machen.
Wir erarbeiten gemeinsam mit den Interessierten Projekte, die ganz auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind. Möchte zum Beispiel eine Dorfgemeinschaft ihren zentralen Platz gemeinsam gestalten, so binden wir nicht nur Künstlerinnen und Künstler aus der Region ein. Es ist unser Ziel, Menschen jeden Alters für dieses Vorhaben zu begeistern und zu beteiligen. Wir sind davon überzeugt, dass es viele solcher Angebote bedarf, die zu den Menschen kommen. Denn Gemeinschaftlich an einem Kunstprojekt zu arbeiten, stärkt den Zusammenhalt zwischen den Generationen. Damit können wir die Entwicklung eines offenen und demokratischen Gemeinwesens unterstützen.“
Erstes großes Projekt des Kultur.Ackers ist eine Gemeinschaftsaktion mit dem PARTHNER-Projekt des Kulturrates Thüringen: im LAG-eigenen Überseecontainer besteht die Möglichkeit, sich an acht Orten dem Thema „Heimatgefühle“ zu nähern. Geplant sind neben Rauminstallationen und Erzähl-Cafés auch Video-Workshops, Podcasts, Tanz-, Keramik- und Zeichen-Angebote. Der Start ist für den 3. Juli 2021 in Herreden (Nordhausen) geplant.
Dank der Förderung der Thüringer Staatskanzlei konnte das Team der Mobilen Kulturvermittlung personell verstärkt werden.